Mechanische und hydraulische Auflaufbremsen kommen bei PKW Anhängern und Wohnwagen bis 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse zum Einsatz. Die Aufgabe der Auflaufbremse ist es die beim Bremsen des Zugfahrzeugs auftretende Bewegungsenergie möglichst synchron in Bremskraft umzusetzen.
Realisiert wird dies durch eine z-förmige Konstruktion, welche den, durch den auflaufenden Anhänger produzierten, Druck in den Zug auf das Bremsgestänge umsetzt. Die an der Anhängerkupplung befestigte Schubstange drückt bei einer Bremsung auf ein Umlenklager, welches über ein Gestänge und Seilzüge mit den Trommelbremsen des Anhängers verbunden sind. Bremst das Zugfahrzeug, läuft der Anhänger auf dieses auf und die Bremse wird betätigt. Damit dies nicht ruckartig passiert, sind in vielen modernen Anhängern Auflaufdämpfer verbaut. Durch diesen Öldruckdämpfer geschieht der Auflauf-Vorgang sanfter und die Betätigung der Anhänger-Bremse ruckfreier.
1. Anhängerkupplung / Kugelkupplung / Zugmaul
2. Schubstange / Auflaufdämpfer
3. Umlenkhebel
4. Drehpunkt
5. Zuggestänge / Bremsseile
6. Spreizgelenkschloss / Bremsbacken / Bremstrommel
7. Sicherungsseil / Abreißseil
Um eine sichere Bremsung gewährleisten zu können, müssen Bremsbeläge, Bremsseile und Bremsgestänge regelmäßig kontrolliert und nachgestellt werden. Sind die Bremsbeläge abgenutzt oder nicht ausreichend weit an die Bremstrommel angelegt, setzt die Bremswirkung des Anhängers erst später ein, was einen längeren Auflaufweg und Bremsweg zur Folge hat.
Aktuelle Systeme verfügen über eine automatische Bremsbelag-Nachstellung, damit die Beläge immer den idealen Abstand zur Bremstrommel haben. Sobald sich die Beläge zu weit von der Trommelinnenseite befinden, nimmt die Bremse eigenständig die nötige Korrektur vor. Aber Vorsicht: die manuelle Einstellung der Bremsseile und des Bremsgestänges muß weiterhin erfolgen, da sonst die Gefahr besteht eines zu großen Auflaufweges.
Damit die Bremse des Anhängers beim Rückwärtsfahren nicht aktiviert wird, verfügen alle Anhänger und Wohnwagen seit 1991 über eine sogenannte Rückfahrautomatik. Durch diese Automatik werden die Bremsbeläge beim Rückwärtsfahren von der Bremstrommel weg geschwenkt und erlauben das Rückwärtsfahren nahezu ohne Bremswirkung (10-20% liegen bauartbedingt aber immer an). Bewegt sich der Anhänger wieder vorwärts, werden die Bremsbeläge automatisch wieder an die Trommel angelegt. Bei PKW Anhänger & Wohnwagen vor 1991 wurde die Bremsanlage durch das Rückwärtsfahren durch ein Umlenkhebel an der Auflaufeinrichtung blockiert.